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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 109

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich, 109 2. Die Küste. § 165. Die Küste ist die Fortsetzung des Norddeutschen Flachlandes und senkt sich so allmählich unter den Meeresspiegel, daß Seeschiffe sie nur da erreichen können, wo die Flüsse eine Furche zum tieferen Fahrwasser- gezogen haben. Diese Art der Küste, häufiger Sturm und der Mangel an schützenden Bnchten machen die Nordsee zur „Mordsee". Darum sind hier die Mittel und Einrichtungen in größerer Zahl vor- Händen, die deu Zweck haben, dem Schiffer den Weg zu zeigen oder ihm in Seenot zu helfen. In der Nacht dienen ihm als warnende Wahrzeichen die Feuer der Leuchttürme, die teils auf deu Inseln, teils an den Flnß- 71 und 72. Der Rote Sand-Leuchtturm an der Wesermündung bei Bremerhaven nebst Durchschnittszeichnung. Der Leuchtturm ruht auf einem mit Mauerwerk gefüllten eisernen Zylinder und wird durch eine Faschinen- Packung von außen her gesichert. Er bezeichnet einerseits die Wesereinfahrt, anderseits den Weg an Helgoland vorüber nach der Elbmllndung: zugleich warnt er den Seemann vor dem gefährlichen Roten Sand.

2. Für Präparandenanstalten - S. 253

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika. 253 auf der Ruinenstätte des alten Theben. Am Rande der Libyschen Wüstenplatte stehen die ältesten Bauten von Menschenhand, die als Gräber der ägyptischen Könige gebauten Pyramiden, deren höchste 140 m hoch ist. Gegenüber auf dem letzten Ausläufer der Arabischen Wüstenplatte liegt Kairo (660), die größte Stadt Afrikas, von den erobernden Arabern ge- gründet, und an der Nordküste Alexandria (340), von Alexander dem Großen angelegt. Im Altertum Millionenstadt, sank sie nach der Ent- deckuug des Seeweges nach Ostindien auf 30000 Einwohner, ist jetzt aber neu erblüht. § 403. Der Sneskanal (160 km) zwischen Port Said und Sues verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und ist ein Teil des Dampferweges von Europa uach Asien und Australien (Eröffnung 1869). Die Kosten betragen bei den größten Schiffen für Hin- und Rückfahrt rund 150000 Ji. Segler und Frachtdampfer fahren deshalb noch vielfach über Kapstadt nach dem 0. Der ägyptische König, Chedive genannt, ist dem Sultan der Türkei tributpflichtig; doch übt England, das den Sneskanal nicht unter fremden Einfluß kommen lassen will, eine Schutzherrschaft aus, die einem Besitz fast gleichkommt. Zeichnung: Der Nil von der Quelle bis zur Mündung. Der 20. Längenkreis dient als Richtungslinie. § 404. 5. Die Syrien- und Atlasländer. Sie werden im Nw durch- zogen von dem an Erzen reichen Atlas. Die parallelen Ketten von der Länge der Alpen, aber von geringerer Höhe, schließen Hochflächen mit ab- flußlosen Seen und Salzsümpfen ein, auf deueu das für die Papierbereitung wichtige Halfagras wächst. Der Abhang zum Mittelmeer ist äußerst srucht- bar. Hier liegen die ausgedehnten Gemüsebezirke, die schon srüh im Jahr die europäischen Städte mit den herrlichsten Früchten, besonders Blumen- kohl, versorgen. § 405. 6. Politische Übersicht. 1. Die deutschen Besitzungen (s. die deutschen Kolonien, S. 256ff.). 2. Der englische Sudan, ein wichtiges Baum- wolleulaud der Zukunft, mit Chartüm (Lage?) und Port Sudan. 3. Das britische Somal-Land am Golf von Aden. Die westafrikanischen Be- fitznngen Englands umfassen vier Gebiete, worunter das am Nigir das wichtigste ist. 4. Der französische Besitz ist gleichfalls bedeutend und um- faßt im W außer verschiedenen Küstenstrecken die Gebiete des Senegal und des oberen Nigir sowie Dähome. Aufgaben. 1. Suche am Benue die wichtigste englische Handelsstadt Jola! 2. Suche St. Louis in Senegambien, benannt nach Ludwig Xiv., und am Nigirbogen Timbuktü, wo eine von N kommende Karawanenftraße ausläuft! 3. Beachte, daß die Unterläufe des Gambia, des Nigir in britischen Händen sind!

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 196

1902 - Karlsruhe : Lang
— 196 — Tibet, China und auf einem chinesischen Schisse auch die Sundasee. Nach seiner Heimkehr schrieb er aus, was er im fernen Osten gesehen, erlebt, und was er von andern über die Beschaffenheit der Ostländer vernommen hatte. Durch seine Schriften erhielt man im Abendlande zuerst nähere Kenntnis von der Ostküste Afrikas und vom Vorhandensein der Insel Madagaskar. Den Priester Johannes konnte auch er iu Asien nicht finden. Um das Jahr 1400 entdeckten und eroberten die Portugiesen, die Kanarischen Inseln und die Azoren; sünszig Jahre später besuchten Schiffe, die der portugiesische Prinz Heinrich der See-sahrer ausgesandt hatte, die Kapverdischen Inseln, die Mündung des Senegal und Gambia, sowie die Goldküste. Von einem Negerkönige vernahmen die Portugiesen, daß sern im Osten, hinter deu Negerländern, ein christlicher König, namens Oganne, herrsche. Nun meinte man, die Spur des Priesters Johannes wieder zu haben, und der König von Portugal entsandte den Bartholomäus Diaz mit zwei Schiffen, um ihn auszusuchen. Diaz segelte längs der afrikanischen Westküste hin, wurde aber bald durch Meeresströmungen und Winde von ihr weg in die offene See getrieben, und erst nach langem Umherirren gelangte er wieder an eine Küste. Als er seine Fahrt in östlicher Richtung fortsetzen wollte, empörte sich das Schiffsvolk und zwang ihn zur Umkehr. Jetzt erst sah er die Südspitze Afrikas, die er umschifft hatte, ohne es zu wissen. Er nannte sie das stürmische Vorgebirge; sein König aber ordnete an, daß sie das Vorgebirge der guten Hoffuung genannt werde. Inzwischen hatten zwei Mönche im Austrage des Königs zu Jerusalem bei Pilgern Erkundigungen eingezogen und erfahren, daß in Abessinien ein christlicher König mit Namen Johannes herrsche. Sie reisten nun dahin und fanden das lange gesuchte christliche Reich. Der Beherrscher desselben hielt sie gefangen; allein sie fanden Gelegenheit, Nachricht in ihre Heimat zu senden. Nun gebot der König von Portugal, daß Vasco de Gama mit drei Schiffen nach Abessinien sahre; er umschiffte das Vorgebirge der guten Hoffnung und versolgte die Ostküste Afrikas bis iu die Nähe des Äquators. Hier fand er Schiffleute, die sich erboten, ihn nach Indien zu führen. Er nahm das Anerbieten an und landete (1498) an der Küste von Malabar. Damit war der Seeweg nach Indien entdeckt; nicht hundert Jahre darnach sichren die Schiffe der Franzosen, Spanier, Holländer, Engländer bis in die Gewässer des fernen asiatischen Ostens; zahlreiche Niederlassungen zu Schutz und Förderung der Handelsunternehmungen wurden gegründet, gewaltige Länderstrecken, größer als die größten europäischen Reiche, erobert und ausgebeutet.

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 164

1902 - Karlsruhe : Lang
— 164 — * Städten Zljrus und Sidon; von diesen Städten war die ägyptische Küste etwa 35 Meilen,*) die kleinasiatische um ein geringes weiter entsernt. Von Sidon bis zur Insel Cypern betrug die Entfernung etwa 30 Meilen und von hier bis zur Insel Rhodus das Doppelte. Von der Insel Rhodus aber konnte man mit ganz kurzen Fahrten von Insel zu Insel durch den Archipelagus Kreta und Griechenland und von hier aus mit Leichtigkeit Italien, Sizilien, Sardinien und die Küstenländer am Nordrande des Mittelländischen Meeres erreichen. Fast noch weniger Schwierigkeit machte die Fahrt längs der Nordküste von Afrika bis zu der Meerenge von Gibraltar oder, wie man damals jagte, bis zu den Säulen des Herkules. So lange die Schiffe noch unvollkommen waren, fuhren die Phönizier nur an den Küsten hin; später bauten sie größere Schiffe, zu denen ihnen die Cedern des Libanon vortreffliches Bauholz lieferten, und lernten die Fahrt zur Nachtzeit nach dem Stande der Gestirne richten. Nun befuhren sie das offene Meer, wagten sich sogar hinaus in den Atlantischen Ozean und drangen bis nach England und selbst in die Nordsee und Ostsee vor. Phönizische Seefahrer-haben schon 700 Jahre vor Christi Geburt, vom Roten Meere ausführend, das Kap der guten Hoffnung besucht und ganz Asrika umschifft. Überall legten sie an den Küsten des Festlandes und auf den Inseln Niederlassungen an, in die von den Einwohnern der benachbarten Länder alle möglichen Erzeugnisse des Bodens und des Gewerbsleißes zusammengebracht und von den Phöniziern gekauft und eingetauscht wurden. Auch mit den Euphratländern und selbst mit Indien hatten die Phönizier einen Handelsverkehr. Vom Mittelmeere führte eine Karawanenstraße an den Euphrat und den Persischen Meerbusen, aus der Tausende von Kamelen die Erzeugnisse Indiens: Elfenbein, Perlen, Gewürze, Goldkörner, Zinn nach Tyrus und Sidon brachten. Die Phönizier-waren aber nicht nur tüchtige Seefahrer und Handelsleute, sondern sie übertrafen auch alle Völker der alten Welt an Gewerb-fleiß. _ In den phönizifchen Städten waren zahllose Fabriken; dort fertigte man Gegenstände aus Glas, dessen Erfinder die Phönizier waren, Geräte, Waffen, Schmucksachen aus Bronze, zu der das Kupfer aus den spanischen, von Phöniziern angelegten und mit Verwendung von Sklaven betriebenen Bergwerken, das Zinn ans Britannien und Indien geholt wurde, Schmuckgegenstände aus Elfenbein und Bernstein, den die Phönizier an der Ostseeküste eintauschten. Das berühmteste Erzeugnis des phöni-zischen Gewerbfleißes waren die Purpurstoffe, aus seiner Wolle gewebt und mit dem Laste der Purpurschnecke, welche an der Küste von Palästina häufig war, gelblich, hochrot oder blaurot *) Etwa soweit als Basel von Mannheim und Mainz.

5. Geschichte des Altertums - S. 21

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Hella» bei Beginn der Perserkrtege. 21 konnte er durch Volksabstimmung, die vermittelst beschriebener Scherben geschah, auf zehn Jahre des Landes verwiesen werden, jedoch ohne daß er an seinem Vermögen und seiner Ehre eine Einbuße erlitt. Hellas bei Beginn der Perscrkriege. § 21. Die griechische Kolonisation. Das griechische Volk hatte in 1lianoerung. den letzten Jahrhunderten einen gewaltigen Ausschwung genommen. Zunächst hatte es sich mächtig nach Osten und Westen ausgebreitet. Die Bevölkerung war stark gewachsen, so daß sie im Mutterlande nicht mehr genügenden Unterhalt sand; zudem verlockten so viele sremde Küsten zur Auswanderung, wo man auf fruchtbarer Erde sich eine neue Heimat begründen konnte. So trat denn ein zweites Zeitalter der Kolonisation ein. Damals wurden auf der Insel Sizilien M e s s a n a und5lolonttn' Syrakus, in Unteritalien, das wegen der Menge der dort gelegenen griechischen Städte den Namen Großgriechenland erhielt, Tarent und viele andere Kolonien, angelegt, die schnell zu Größe, Macht und Reichtum emporblühten. Selbst im südlichen Gallien, dem heutigen Frankreich, ward eine griechische Kolonie gegründet, M a s s a l. i a, das heutige Marseille. Ferner bedeckten sich die Nordküste des Agäischen Meeres und die Gestade des Marmarameeres mit Griechenstädten. Am Bosporus wurde Byzanz, das heutige Konstantinopel, gegründet, welches wegen seiner außerordentlich günstigen Lage sich schnell entwickelte. Endlich wurde das Schwarze Meer von einem Kranze griechischer Ansiedelungen umgeben. Bald gewarnt seine Nordküste, das heutige Südrußland, besondere Wichtigkeit; denn von dort wurden alljährlich große Schiffsladungen von Getreide in das getreidearme griechische Mutterland versandt. § 22. Griechisches Leben. Nun blühte der griechische Handel c'an6<L empor. Schwerbefrachtete Fahrzeuge, welche die Erzeugnisse Ägyptens und der Länder ant Schwarzen Meere, Kleinasiens und des Mutterlandes, Italiens und Galliens an Bord führten, durchkreuzten die Meere und füllten die Häfen der größeren Handelsstädte, wie Korinth, Ägina, Athen, Syrakus, Milet. Zwar schuf die Fahrt über das Meer dem Kaufmann viele Gefahren; Stürme konnten sein Schiff treffen, Seeräuber ihn angreifen, wilde Volkerstämme, zu denen er verschlagen wurde, ihn berauben; aber wenn die Fahrt gelang, so fiel ihm ein reicher Gewinn zu. Mit dem Handel zugleich erblühte das Gewerbe. Vielfach entstanden Fabriken, die indessen nicht®roeit** wie die heutigen Fabriken mit Maschinen betrieben wurden, sondern in denen

6. Geschichte des Altertums - S. 66

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
66 Geschichte der Römer. Das Ergebnis des Krieges war dieherrschaftderrömerüber g a n z M i t t e l i t a l i e n. Um sie zu sichern, legten sie an vielen Orten Kolonien uitb Italiens Militärkolonien an, die ihnen als Festungen dienten und> 6tro6en' wo sie zugleich ärmere Bürger mit Landbesitz versorgten. Sie bauten ferner Heerstraßen, die schmal, aber trefflich gepflastert waren, meist schnurgerade durch die Landschaft verliefen und teilweise noch heute erhalten und gangbar sind. Die berühmteste war die appische Straße, welche von Rom nach Capua lief und nachher bis nach dem wichtigen Hafenort Brundisium am adriatischen Meer fortgesetzt wurde. Der tarentinische oder pyrrhische Krieg. 281 — 272. § 70. Tarent und Pyrrhus. Noch waren Oberitalien und ein Teil Unteritaliens von Rom unabhängig. In Unteritalien waren es besonders-die griechischen Kolonien und unter ihnen vor allen das reiche und große Tarent Tarent, welche mit Besorgnis auf die Fortschritte der Römer sahen. Tarent war einst von ausgewanderten Spartanern gegründet worden und hatte bald großen Wohlstand erworben. Die Verfassung der Stadt war demokratisch; der Pöbel hatte die Herrschaft in den Händen. Zwisch.n Tarent und Rom bestand ein alter Vertrag, wonach römische Schiffe den tarentinischen Meerbusen nicht befahren durften. Als nun trotzdem eines Tages ein kleines römisches Geschwader im Hafen von Tarent vor Anker ging, fiel der Pöbel wütend über die Schiffe her und zerstörte sie teilweise. Ein Gesandter, den die Römer nach Tarent schickten, um Genugtuung zu verlangen, wurde verhöhnt und beschimpft. Da beschlossen sie den Krieg. Nun waren die Tarentiner ein weichliches, unkriegerisches Volk. Des-Pyrrh^s. wandten sie sich an Pyrrhus, den König von Cpirus. Dieser hatte ein wechselvolles Leben hinter sich. Zweimal war er in seiner Jugend aus seinem Lande vertrieben, mit ftemder Hilfe aber dorthin zurückgeführt worden; unter den Waffen war er aufgewachsen, in den Kämpfen d ev D i a d o ch e n hatte er sich Kriegserfahrung erworben. Er war kühn und tapfer, von ritterlichem Wesen, zu abenteuerlichen Unternehmungen geneigt; seine Soldaten, geübte Veteranen, hingen an ihm. Er war gern bereit dem Rufe der Tarentiner zu folgen und überschritt mit einem Heere, bei dem sich auch Kriegselefanten befanden, das Meer; er hoffte das Abendland zu erobern, wie Alexander der Große das Morgenland erobert hatte. Schlacht bei § 71. Der pyrrhifche Krieg. Im Jahre 260 wurde bei He r all e a *tra£len- (am tarentinischen Meerbusen) die erste Schlacht geliefert. Die Romev

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 179

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Das Norddeutsche Tiefland. 179 Die Insel Helgoland (0,6 qkm) hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen größte Seite etwa lx/2 km lang ist. Sie besteht aus einer steil aus der See hervorragenden, nach No. einfallenden braunroten Buntsandsteinscholle, dem sogenannten „Oberlande", und einem im 80. vorgelagerten sandigen Vor- lande, dem „Unterlande". Im 0. der Insel, durch einen schmalen Meeres- arm von ihr getrennt, liegt eine langgestreckte Düneninsel, die ehedem mit der Hauptinsel' zusammenhing. Sie ist der eigentliche Badeplatz Helgolands. — Des starren Sturmwinds wegen gedeihen Bäume und Sträucher nur ver- einzelt im Schutze der Gebäude/— Die Bewohner gehören zum friesischen Stamme und ernähren sich von dem starken Fremdenbesuch des Seebades und der Fischerei. Aus dem höchsten Teile des Oberlandes im Nw. erhebt sich der Leuchtturm, dessen Schein bis an die deutsche Küste dringt. Durch die neuen Besestigungswerke auf dein Oberlande ist die Insel zu einem wichtigen Wachtposten im „Deutschen Meere" geworden. Bon der Hafenmole führt ein Schienenstrang durch einen Tunnel zum Oberlande. — Die Natur des Felseneilandes wird am kürzesten durch folgenden Spruch der Helgoländer gekennzeichnet: „Grün ist das Land, rot ist die Kant, weiß ist der Sand. Das sind die Farben von Helgoland." Die Festlandskiiste ist ohne jede größere Erhebung über das Meer, hat weder Wald noch Dünen und ist vor dem Ansturm des Meeres durch starke Deiche geschützt. Jenseits liegen die „Watten", breite Streifen Landes, die bei der Ebbe bloßgelegt, bei wiederkehrender Flut indes von der See bedeckt werden. Diesseits der Deiche ziehen sich an den Küsten entlang und um die Mündungen der Flüsse die äußerst fruchtbaren Marschen hin. Hinter den Marschen Schleswig-Holsteins breitet sich das unfruchtbare Geestland aus. Ortsknnde. Die seichte Küste ist arm an Häsen. Die bedeutendsten Hafenstädte liegen an den Flußmündungen oder im Hintergrunde von Meeres- buchten.' a) Freie und Hansestadt Ohamburg. Hamburg liegt da, wo die die Elbe herauflaufenden Tiden ein Anlegen und Löfchen der Ladung noch gestatten. Unter Hinwegräumung mancherlei Hindernisse haben es die Hamburger verstanden, auch den tiefgehenden, modernen Seedampfern den Zugang zu ihrem Hafen zu ermöglichen. Andrerseits erschloß die Elbe seit alters das Hinterland in ausgezeichneter Weise bis Böhmen hinein. Trotz der zahlreichen Eisenbahnen, die von Hamburg ausgehen, ist die Elbe nach dem Niederrhein die befahrenste deutsche Wasserstraße. So ist Hamburg der größte Seehandels- und Reedereiplatz des europäischen Festlandes, mit einem Hinterland, das bis zur Donau reicht; die Ham- burg-Amerikalinie, die größte Reederei der Welt, hat hier ihren Sitz. Hamburg bewältigt fast 2/s des gesamten deutschen Außenhandels und zählt 3/4 Mill. E.; insgesamt wohnen an dieser Erdstelle mehr als 1 Mill. Menschen. — Die deutsche Seewarte (Reichsanstalt) veröffentlicht täglich Weiterberichte und erläßt Sturmwarnungen für die deutschen Küsten. Der Vorhafen von Hamburg ist das an der Elbmündung gelegene Cuxhaven. b) In S chlesw ig-Holst ein: »"Altona, größte Stadt der Provinz, an der^Elbe abwärts Hamburg gelegen und mit diesem zusammenhängend; große Fabrik- und Seehandelsstadt. — Im 0. von Hamburg, im Lauen- burgischen, Friedrichsruh, Bismarcks Ruhestätte. c) Im Gebiet der Freien und Hansestadt Bremen: Bremer- Häven, Vorhafen von Bremen mit bedeutendem Seeverkehr. ä) Zu Hannover: Wilhelmshaven, am Jadebusen gelegen, starker deutscher Kriegshafen an der Nordsee. — Emden, alte Seehandelsstadt in der Nähe des Dollarts, durch Kanäle mit ihm und dem rheinischen Industrie- gebiet verbunden. Von Emden gehen zwei deutsche Kabel über die Azoren nach Neu-Iork und alle deutschen überseeischen Leitungen nach sremden Ländern, im ganzen 23. 12*

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 51

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Ostasien. 51 breitet sich an der Südküste der kohlenreichen Halbinsel Schautung^) aus. Die Einfahrt in die Bucht wird von zwei gebirgigen Halbinseln, die von N. und S. einander gegenübertreten, bis auf 3 km eingeengt. Das Küsten- gebiet und die Bucht bis zu einem Halbmesser von 50 km ist neutrales deutsches Interessengebiet. Das Hinterland ist waldlos, der Boden fleißig bestellt. Das Klima ist gesund. Der neue Besitz ist ein wichtiger Stützpunkt des deutschen Handels und der deutschen Flotte im asiatischen Osten. Er bildet ein gesichertes Eingangs- tor des deutschen Handels zu dem weiten chinesischen Absatzgebiete, besonders wenn Eisenbahnen das Hinterland bis Peking erschlossen haben werden, da Kiautschou der nördlichste Hafen Chinas ist, der nicht zufriert. So hat der Hafen die Aufgabe, den gewaltigen Handel Nordchinas, den jetzt Tientsin vermittelt, nach und nach an sich zu ziehen. Kiautschou ist wichtig für Aus- rüstung, Ausbesserung, Verproviantierung der deutschen Schiffe, ein be- deutnugsvoller Stützpunkt im Falle eines Krieges und ein sicherer Rückhalt bei der Wahrnehmung der gesamten deutschen Interessen in den ostasiatischen Gewässern. — Der Hauptort ist Tsiugtau, an der nördlichen Einsahrts- Halbinsel gelegen, 3. Korea, so groß wie Italien ohne die Inseln, 10 Mill. E., eine Halbinsel, von einem Volk bewohnt, dessen Kultur der der Chinesen ver- wandt ist. Das Gebiet bildet ein Königreich, das dem Einflüsse Japans unterworfen ist. Hst. * @ ö u l. 4* Japan, das Land des Sonnenaufgangs, 417 000qkm, 52 Mill. E., größer als der preußische Staat, besteht aus 4 großen und zahlreichen kleinen Inseln. Die Hauptinsel ist N i p o n. Das Jnselreich wird durch das stürmische Ja- Panische Meer, ein Rand- m e e r Ostasiens, vom Fest- lande getrennt. Die Inseln sind durchweg gebirgig und der Haupt- Herd der großen Vulkanreihe, die sich von den Snndainseln bis nach Kamtschatka hinzieht. Der bedeutendste der Vulkane ist der Fuschijäma (3800 m) auf Nipou. Die Gebirge erreichen nirgends die Schneegrenze. — Das Klima ist ozeanisch, und da die Ostküste von einer warmen Meeresströmung be- spült wird (S. 18), wärmer als auf dem gegenüberliegenden Festlande. Im 8., der noch unter dem Einfluß der Monsune steht, gedeihen Reis, Tee und Baumwolle; nach N. nimmt Bai von Tokio. *) Schantung — Ostgebirge. 4*

9. Teil 2 = Oberstufe - S. 58

1908 - Halle a. S. : Schroedel
58 Die fremden Erdteile. Afrika. Jetzt wird Ägypten von einem Vizekönig, dem Khediw, regiert; es ist ein türkischer Vasallenstaat, in dem England der Herr ist, um den wichtigen Seeweg nach Ostindien, den Sneskanal, in der Gewalt zu haben. Der Sueskanal ist nahezu so lang wie die Elbe von der Havel mündung bis Hamburg. Welche Städte liegen an den Enden? Was verbindet der Kanal? Welche Weltstraßen führen durch den Kanal? Täglich verkehren durchschnittlich 11 Schiffe, darunter 7 englische und 1—2 deutsche. Die Gebühren für einmalige Durchfahrt belaufen sich je nach der Größe und Reisendenzahl verschieden, sie können aber bis 70000 Mk. steigen und betragen durchschnittlich mehr als 20000 Mk. Gkairo, Hst., ist die größte afrikanische Stadt und nach Konstantinopel die größte mohammedanische Stadt. Gegenüber bei Gizeh liegen die Pyra- miden und die Sphinx. Das von Alexander d. Gr. gegründete ^Alexandrien vermittelt Ägyptens auswärtigen Handel, der vor allem Baumwolle ausführt. Oberhalb Ägyptens liegt Nnbien, eine heiße Wüste, bewohnt von den negerähnlichen Nnbiern. Mit der Nilstraße ist das Rote Meer bei Snakin durch eine Eisenbahn verbunden. 3. Der Sudan mit Oberguinea. 1. Land. Südlich der Sahara liegt der Sudan, d. i. das Land der Schwarzen. Der südwestliche Küstensaum ist Oberguinea. Wie heißen hier die Küsten? Der Sudan reicht vom Atlantischen Ozean bis zum Gebirgsland von Abessinien. Es ist ein niedriges Hochland, dessen ehemalig hohen Gebirge durch lange Verwitterung abgetragen worden sind. Die Gesteine der Tropen verwittern vielfach zu einem rot bis braunem, sehr wasserdurchlässigen, harten Lehm, der oft so hart infolge von Regengüssen wird, daß er wie eine Tenne erscheint. So ist dieser im tropischen Afrika und in den Tropen häufig vorkommende Boden für den Pflanzenwuchs wenig günstig. Nach feiner Farbe heißt er Laterit, von later = Ziegelstein. Im N. ist der Regen noch knapp; er nimmt nach 8. zu; daher herrscht Grasland und damit Viezucht und Nomadentum vor. Die feuchten Küsten

10. Teil 2 - S. 205

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 104. Die Mittel des Weltverkehrs. 205 Weit steht dahinter der Verkehr mit der pacifischen Seite Nord- Amerikas zurück: die durch Nord-Amerika hindurchführenden Eisenbahnen dienen ihm nur für den Güterverkehr; der Personen- und Postverkehr nimmt den Weg über die Landenge von Panama, deren Eisenbahn die beiden Seewege durch den Atlantischen und den Ostpacifischen Ozean miteinander verbindet. Bald wird es unaufschiebbares Bedürfnis sein, einen Kanal für die Seeschiffe durch die sperrende Landenge hindurch- zulegen. Dagegen entwickelte sich seit dem 17. Jahrhundert der Verkehr mit Indien und China immer ertragreicher. Seit 1600 begann die „Ostindische Kompagnie" in Vorder-Jndien sich festzusetzen, bis der englische Staat selbst 1784 das weite Gebiet in Besitz nahm. In Jndo- nesien eroberten sich die Niederländer ein ganzes Kolonialreich. Mit China bestand ein wenn auch sehr eingeengter Verkehr, und zu Japan verschafften sich die Niederländer wenigstens, freilich unter demütigenden Bedingungen, Zugang. Indes seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die beiden ostasiatischen Reiche durch Handelsverträge dem europäischen Verkehr erschlossen. So bildet das ganze weite Monsun- gebiet Asiens das zweite große Gebiet des Weltverkehrs. Zwar der Weg dorthin von Europa war weit, um ganz Afrika herum. Aber 1869 wurde die Durchstechung der Landenge von Suez vollendet. Der Suez-Kanal kürzt den Weg von Europa nach dem Monsun-Asien bis auf 45 Tage ab, die kanadische Pacisicbahn bis auf 36 Tage; aber die sibirische Überlandbahn wird ihn auf 20 Tage herabsetzen. Das gibt ihr die größte Bedeutung für diese zweite große Straße des Welt- Verkehrs. § 104. Die Mittel des Weltverkehrs. A. Die Schiffe der Alten waren im Vergleich zu den modernen klein; aber sie genügten für den Verkehr auf dem Mittelmeere, dem ruhigsten aller Meere. Die Gestaltung der Küsten zudem verstattete, fast stets mit dem Ufer in Sicht zu fahren; und wo die Fahrt vom Ufer ablenkte, da genügten, um Kurs zu halten, die Gestirne. Außer den Segeln hatten die Schiffe schon in der homerischen Zeit Ruder — an jeder Seite eine Reihe —, die sie vom Winde unabhängig machten. Die griechische Erfindung der Trieren, welche drei Reihen von Rudern an jeder Seite hatten, diente nur Kriegszwecken; die Lastschiffe blieben Einruderer, wie denn bis tief in das Mittelalter hinein die Ruder noch neben den Segeln Verwendung gefunden haben.
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